Beschreibung
Alle Mikrokontroller und die angeschlossenen Sensoren und Aktoren
benötigen Strom. Damit Strom fließen kann, braucht es in unserem Fall
eine Spannungsquelle, einen Leiter und einen Verbraucher. Wenn man diese
Bauteile in einem Stromkreis vereint, fließt elektrischer Strom. Im
Folgenden werden die Bauteile erklärt, ebenso wie der Stromkreis.
Spannungsquelle
Als Spannungsquelle bezeichnen wir einen aktiven Zweipol, der zwischen
diesen Polen eine Spannung liefert. Ein Zweipol ist ein Bauteil, welches
zwei Pole besitzt, wie zum Beispiel eine Batterie mit einem Minus- und
Pluspol. Verbindet man die beiden Pole mit einem Verbraucher, so fließt
Strom.
Verbraucher
Als Verbraucher werden alle Bauteile bezeichnet, welche Strom
verbrauchen. Dazu zählen also alle Dinge, die mit Strom betrieben
werden. Zum Beispiel ein Handy, ein Toaster, ein Fernseher, ein Computer
oder eben alle Sensoren und Aktoren, die beim Bau mit dem
Mikrokontroller benutzt werden. Ein Mikrokontroller ist übrigens auch
ein Verbraucher, da er Strom benötigt, um seine Aufgabe zu erfüllen.
Elektrischer Leiter
Damit der Strom von der Spannungsquelle zu den Verbrauchern fließen
kann, benötigen wir elektrische Leiter. Um den Mikrokontroller mit einer
Spannungsquelle und den Sensoren und Aktoren zu verbinden, eignen sich
am besten Kabel als Leiter. Bei den verwendeten Kabeln unterscheidet man
zwischen “Männlich” und “Weiblich” Seiten. Männlich Seiten haben einen
Pin und weibliche Seiten eine Hülse. So entstehen die Kombinationen
“Männlich zu Männlich” (MM), “Männlich zu Weiblich” (MW) und “Weiblich
zu Weiblich” (WW).
Stromkreis
Ein Stromkreis beschreibt eine elektrische Verbindung, die bei dem
Pluspol einer Spannungsquelle beginnt, mit elektrischen Leitern an einen
oder mehrere Verbraucher angeschlossen ist und schließlich in dem
Minuspol der Spannungsquelle, auch als Ground oder Erde bekannt,
endet.
Wichtig: Beiden Pole dürfen nicht direkt miteinander verbunden
werden, sondern nur mit einem Verbraucher dazwischen. Ein Verbraucher
beinhaltet immer einen Widerstand. Ohne einen Widerstand würde sich die
Spannungsquelle schlagartig entladen, dies nennt man dann einen
Kurzschluss.
Sensor
Ein Sensor, auch genannt Fühler, ist ein technisches Bauteil, welches
physikalische Größen wie z.B. Temperatur, Licht oder Entfernung mit
Hilfe von eigenen physikalischen Eigenschaften in quantitative Größen
umwandelt. Kurz gesagt: Wenn sich außen etwas verändert, verändert sich
auch etwas in ihrem Inneren und diese Veränderung kann man anzeigen
lassen. Meistens sind die Dinge, die sich im Inneren verändern,
Widerstände aus verschiedenen Materialien. Ein Temperatursensor bspw.
enthält einen Leiter, welcher bei einer hohen Temperatur einen anderen
Widerstand hat als bei einer niedrigen Temperatur. Ausgehend davon lässt
sich dann mithilfe einer Formel aus den physikalischen Grundlagen sagen,
dass sich daraufhin auch der Strom verändert, der durch den Sensor
fließt. Und diese Veränderung lässt sich dann auslesen und mithilfe des
Arduinos nutzen.
Aktor
Ein Aktor ist ein Bauteil, welches durch einen elektrischen Befehl wie
z.B. durch ein Programm handelt. Dies kann z.B. die mechanische Bewegung
einen Motors sein, aber auch das Leuchten einer LED. Grundsätzlich ist
alles ein Aktor, was Befehle erhält und daraufhin handelt. In unserem
Fall ist der Befehlgeber der Arduino, welcher den Befehl mithilfe des
Codes weitergibt. Oft bekommt der Arduino ein Signal von einem Sensor
und lässt den Aktor anhand dieses Signals handeln. Aktoren benötigen
Strom, um zu handeln, und sind somit auch Teil des Stromkreises.
Digital und Analog beim Arduino
Beim Arduino sind digital und analog wie folgt ausgelegt. Hier bedeutet
analog nicht etwa, dass unendlich viele Informationen über etwas
weitergegeben werden, sondern lediglich, dass die Informationen genauer
sind. Das hilft uns z.B. bei einem Helligkeitssensor die Helligkeit
nicht nur in hell oder dunkel aufzuteilen, sondern Abstufungen in Form
von Zahlen zwischen 0 und bspw. 1023 vorzunehmen. Wenn wir bei dem
Arduino von digital sprechen, dann sprechen wir in der Regel nur von
einer einfachen Unterscheidung. Wenn wir also einen Helligkeitssensor
digital ansprechen, dann gibt uns dieser lediglich eine 0 oder eine 1
aus. Dies kann sehr praktisch sein, wenn man lediglich eine einzige
Information benötigt, wie z.B. bei einer LED. Die möchten wir ja
entweder aus oder an haben.
Potentiometer
Bei einem Potentiometer handelt es sich um einen mechanisch
verstellbaren Widerstand. Mechanisch bedeutet dies, dass das
Potentiometer, je nach Bauweise, durch Drehen oder Verschieben seinen
Widerstandswert ändert. Das macht es zu einem sehr praktischen und
wichtigen Bauelement für Sensoren und Aktoren. Unsere Potentiometer
haben meistens einen Drehmechanismus. Dieser kann genutzt werden, um
einen bestimmten Sensor zu kalibrieren, also ihn so einzustellen, dass
er für unsere Zwecke funktioniert. Oder um ein Signal zu verändern und
abhängig davon einen Aktor zu bewegen oder verändern. Ein tolles
Beispiel ist hierfür der Baustein “Potentiometer”, bei dem mit einem
Potentiometer LED’s geregelt werden. Bei einigen Sensoren werdet ihr auf
Potentiometer stoßen. Diese sind meistens direkt auf der Platine verbaut
und sitzen in einem blauen Kasten. Dieser wird dann genutzt, um den
jeweiligen Sensor einzustellen. Wie zum Beispiel bei dem Infrarotsensor,
wo wir mithilfe des Potentiometers die Entfernung einstellen können, in
der der Sensor ein Objekt wahrnimmt.
Physikalische Grundlagen
In einem Stromkreis fließt elektrischer Strom. Wie dieser zustande kommt
und wovon dieser abhängig ist, wollen wir uns nun einmal kurz anschauen.
Als Strom bezeichnen wir den Transport von Ladungsträgern, wie zum
Beispiel Elektronen, in einem Leiter. In einem Stromkreis ist die Stärke
des fließenden Stroms abhängig von der Spannung und dem Widerstand des
angeschlossenen Verbrauchers. Mithilfe des Ohmschen Gesetzes lässt sich
dieser Zusammenhang sehr leicht mathematisch darstellen.
$U = R \cdot I$
- U ist die Spannung gemessen in Volt [V]
- R ist der Widerstand gemessen in Ohm [Ω]
- I ist der Strom gemessen in Ampere [A]
Diese Gleichung lässt sich umstellen und wir erhalten $I = \frac{U}{R}$.
Wir sehen nun, dass der Strom proportional von der Spannung abhängt.
Hinzu kommt noch der Faktor $\frac{1}{R}$ des Widerstandes.
Beispielrechnung:
Spannungsquelle: Batterie 9V
Verbraucher: Motor mit 50Ω Widerstand
Strom: $I = \frac{9V}{50Ω} = 0,18 A$
Zu beachten in Arduino:
- Da die Firma Arduino aus dem englischsprachigem Raum kommt, ist zu
beachten, dass als Dezimaltrennzeichen Punkte anstatt Kommata
verwendet werden. Beispiel:
12,56
wird zu 12.56
.
Aufgaben
Erläutere die Begriffe Spannungsquelle, Leiter und Verbraucher!
- Spannungsquelle: Aktiver Zweipol, welcher zwischen den beiden Polen
eine Spannung liefert.
- Leiter: Sie ermöglichen den Stromfluss von der Spannungsquelle zu
den Verbrauchern.
- Verbracher: Alle Bauteile bezeichnet, welche Strom verbrauchen.
Erkläre, was unter dem Begriff “Stromkreis” zu verstehen ist!
Ein Stromkreis beschreibt einen Kreis sodass elektrsiche Ladung vom
Plus- an den Minuspol über einen elektrischen Verbraucher fließen kann.
Erkläre was ein Sensor ist!
Ein Sensor, auch Fühler genannt, ist ein technisches Bauteil, mit dem
man äußere bzw. innere Umstände auslesen und in quantitative Größen
umwandeln lassen kann. Diese Werte lassen sich dann z.B. mit einem
Arduino weiterverarbeiten.
Erkläre was ein Aktor ist!
Aktoren sind technische Bauteile, welches elektrische Befehle erhalten
und daraufhin handeln. Zum handeln müssen sie Teil des Stromkreises
sein.